Jeder kennt die teuren Cashew Kerne aus unseren Supermarktregalen, die meisten lieben sie auch. Aber warum sie zu den teuersten Nüssen gehören wissen die wenigsten. Wir gehen dieser Frage heute auf den Grund.
Nachdem wir in Mangalore vor Anker gehen und hier eine Nuss Produktion die Möglichkeit einer Betriebsführung anbietet, nutzen wir die Gelegenheit um dem Preis der Cashew-Kerne auf den Grund zu gehen.
Der Cashew (Kaschu) Baum kommt ursprünglich aus Brasilien, ist aber mittlerweile auch in Afrika, Südamerika und Indien verbreitet.
Auf den bis zu 15 Meter hohen Bäumen wachsen Früchte. Diese haben eine gelbe bis rote Farbe und ihr Fruchtfleisch kannst du essen, oder einen säuerlichen Saft daraus pressen. Der braune Teil, sieht aus wie der Stiel, ist aber die Nuss. Im Inneren befindet sich der weiche Teil, der Kern, so wie wir ihn gerne essen. Dieser Kern muss aber in mehreren Verfahrensschritten herausgelöst werden.
Und wie das nun funktioniert haben wir uns in dieser Firma erklären und zeigen lassen:
Die vom Fruchtfleisch befreiten Teile liegen in der Sonne um zu trocknen. Wir hier in Europa kommen nicht in den Genuss der Früchte, da das Fruchtfleisch sehr weich und druckanfällig ist und somit einen längeren Transportweg nicht übersteht.
Zuerst werden in diesen Maschinen die Nüsse geröstet. Die Schale enthält nämlich ein ein toxisches Öl namens Cardol, das durch den Röstungs- oder Erhitzungsprozess (heißer Wasserdampf, funktioniert auch) deaktiviert wird. Der Kontakt des Öls mit der Schleimhaut würde schwere Verätzungen verursachen.
Ich habe auch schon gesehen, dass jemand die Nuss in Blechdosen geröstet hat, aber das ist sehr gefährlich aufgrund der giftigen aufsteigenden Dämpfe.
Nach dem Rösten kommen diese vielen Inderinnen ins Spiel. In dieser Produktion arbeiten die Frauen sogar im Schichtbetrieb, da der Großteils des Verfahrens ja händisch durchgeführt wird.
Sind die Nüsse nun also geröstet müssen sie weiterverarbeitet werden. Jede einzelne Nuss-Schale muss händisch aufgeknackt werden, und erst dann kommt der uns bekannte Kern zum Vorschein.
Der Kern ist aber noch immer nicht zum Verzehr geeignet.
Jetzt folgt nämlich der nächste Arbeitsschritt. Jeder einzelne Kern muss nun von einer feinen Haut befreit werden.
Erst danach kannst du den Kern auch essen. Nun werden sie verpackt, verkauft oder exportiert, und gelangen so auf unseren heimischen Tisch.
Das Geheimnis des hohen Preises ist für uns somit gelüftet. Kein Wunder dass bei diesen aufwändigen Arbeitsschritten der Preis der kleinen Cashew Kerne in unseren Supermärkten so hoch ist.
Diese frischen Cashew Kerne direkt vom Hersteller haben uns ausgezeichnet geschmeckt.