Schiffstaufe
Die Schiffstaufe, auch als „Schiffsweihe“ oder „Schiffsegnung“ bekannt, ist ein feierlicher Akt.
Bei diesem erhält ein neues Schiff seinen Namen verliehen und es wird gesegnet.
Bei großen Schiffen wird in der Regel eine Flasche Sekt oder Champagner am Schiffsrumpf zerschlagen. Dann wird der Korken untersucht, der zum Beweis der Echtheit/Wirksamkeit der Taufe noch fest im oberen Rest des Flaschenhalses sitzen muss. Bei kleinen Schiffen und Booten wird hingegen nur der Bug mit dem kostbaren Getränk überschüttet, um Beschädigungen zu vermeiden.
Zwischenfälle während der Schiffstaufe werden als böses Omen gedeutet.
Hintergrund für Schiffstaufen
Sowohl bei früheren Seefahrern als auch noch heute geht es bei dem Brauch der Schiffstaufe vorrangig um das Wohlergehen und Glück des Schiffes und seiner Besatzung. Für viele Menschen ist eine Schiffstaufe aber auch eine schöne Tradition, die bei der Einweihung eines neuen Schiffes nicht vernachlässigt werden darf.
Taufpate und Taufrede
Die Taufpaten sind überwiegend Frauen, da ein männlicher Taufpate aus historischer Sicht als ein böses Omen gewertet wird.
Diese halten traditionell eine frei wähl- und gestaltbare Taufrede. Meist wird diese noch mit der Entstehungsgeschichte des Schiffes, der Werft und dem Auftraggeber ergänzt.
Die Taufrede endet üblicherweise mit dem Wunsch nach allzeit guter Fahrt und einer Handbreit Wasser unter dem Kiel.
Taufzeremonien in anderen Ländern
- In Schottland nimmt man eine Flasche Whisky.
- In Japan beginnen Shintopriester die Zeremonie mit der rituellen Reinigung des Schiffbauplatzes mit geweihten Zweigen. Am Steven des Schiffes befestigt man Blumen und Flaggen sowie eine rotweiße mit Luftballons, Konfetti, Papierschlangen und Tauben gefüllte Papierkugel. Die Taufpatin kappt bei der Namensvergabe eine als symbolische Nabelschnur dienende Leine und die Papierkugel reißt beim Stapellauf auf.
- Stapellaufbräuche in China ähneln denen in Japan zum Teil, es wird aber ein rotes Band zerschnitten.
- Nach islamischer Sitte wird ein Schiff mit dem Wasser aus dem heiligen Brunnen von Mekka getauft.
- Nach indischem Brauch erhält das Schiff am Steven einen Blütenkranz aus Rosen und Nelken sowie ein indisches Schriftzeichen, das Glück bringen soll. Nach einem rituellen Opfer aus roter Farbe (Sinnbild der Erde), Blüten (Sinnbild des Himmels) und gefärbten Reiskörnern (Sinnbild des Schöpfungsaktes) wirft die Taufpatin eine Kokosnuss an den Schiffsrumpf.
- Nach afrikanischer Sitte nimmt die Taufpatin einen großen Schluck Palmwein und sprüht diesen mit spitzem Mund fünfmal gegen die Bordwand.
Jungfernfahrt
Für gewöhnlich wird der Beginn der Jungfernfahrt mit einem großen Event im Hafen gefeiert. Das ist die erste Fahrt eines Schiffes unter realen Bedingungen. Bei dieser muss das Schiff beweisen, dass es sich bewährt.